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Welche Arten und Typen von Sozialgenossenschaften gibt es?

Sozialgenossenschaften bieten auf unterschiedliche Art und Weise die Möglichkeit, sich auf einer solidarischen Basis gegenseitig zu unterstützen.

Diese kann man grundsätzlich in drei Typen aufteilen:

 

TYP 1: Die Sozialgenossenschaft Betroffener

TYP 2: Die solidarische Sozialgenossenschaft (auch Fördergenossenschaft)

TYP 3: Die professionelle Sozialgenossenschaft

(auch Professionsgenossenschaft bzw. Produktivgenossenschaft genannt)

  • Hauptsächlich im Bereich sozialer und gesundheitlicher Dienstleistungen zu finden.
  • Qualifizierte Berufsgruppen des Sozial- und Gesundheitswesens schließen sich hier zusammen (z.B. im Bereich der Pflegedienstleistung).
  • Die Mitarbeitenden genießen auf der Basis des Demokratieprinzips gleiche Rechte, können sich besser mit dem Unternehmen identifizieren und dieses entsprechend mitgestalten.
  • Die professionsethische Haltung wirkt somit noch authentischer - vor allem auch den Auftraggeberinnen und -gebern gegenüber.

 

Ein typisches Beispiel: SAPV Südfranken eG ("spezialisierte ambulante Palliativversorgung")

Bei der „SAPV Südfranken eG“ haben sich das Kreiskrankenhaus Roth und das Klinikum Altmühlfranken sowie die Hospizvereine Gunzenhausen und Hilpoltstein-Roth zusammengeschlossen, um schwerkranke Menschen in den Landkreisen Roth und Weißenburg-Gunzenhausen eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) anbieten zu können. Durch eine umfassende Betreuung und Versorgung können die Patientinnen und Patienten bis zuletzt in ihrem gewohnten Umfeld verbleiben.

 

Eine weitere zukunftsträchtige Initiative entsteht derzeit in mehreren Landkreisen in Bayern:

https://www.PDSL-Sozialgenossenschaft.bayern. Und das verbirgt sich dahinter:

Erfahrene und qualifizierte Pflegefachkräfte schließen sich bayernweit regional zu PDSL-Sozial-Genossenschaften zusammen und lindern durch ihre flexiblen Einsätze den regional herrschenden Pflegenotstand. Dabei leistet die Genossenschaft freiwillig gemeinnützig die Arbeit einer überregionalen PDL in Form der Koordination von Nachfrage und Angebot zum Wohle der Allgemeinheit und zu sozial verträglichen Preisen.

Die in der Pflege tätigen Genossinnen und Kooperationspartner werden so vom Ballast der Organisations- und Kalkulationsarbeit weitgehend in Form von Outsourcing befreit und können sich so auf ihr Kerngeschäft,- die freiberufliche Pflegetätigkeit auf Honorarbasis-, konzentrieren. Gleichzeitig sorgt die Sozialgenossenschaft dafür, dass die Honorarkräfte angemessen honoriert werden und sie die Stolperfallen der Scheinselbständigkeit umgehen.

Für diese Initiative wurden wir für den Bayerischen Gesundheits- und Pflegepreis 2019 nominiert: